Wenn einer eine Reise tut… Kaffeepause bei Caffè Diemme
Caffè Diemme aus Padua
Eine Woche im Jahr gönnt sich das Team von Beans eine „Kaffeepause“ – diesmal ging es zum Durchatmen nach Italien, wo wir der Einladung von unserem neuesten Zugang - gefolgt sind.
Einen ganzen Tag nahm sich das Team dieses italienischen Traditionsrösters Zeit, um uns deren Leidenschaft zum Thema Kaffee näher zu bringen. Die Begeisterung war jede Minute spürbar und die gewonnen Eindrücke wollen wir selbstverständlich mit Ihnen Teilen.
Padua, eine der ältesten Städte Italiens, ist die Heimat von . Schon beim Betreten des modernen Firmensitzes und der Rösterei ist klar: hier dreht sich alles um Kaffee und Espresso.
Valerio von nimmt uns mit einem herzlichen „Ciao!“ im Empfang und wir fühlen uns zuhause.
Kein Wunder, bekommen wir doch sofort einen perfekten Espresso serviert – zubereitet auf einer historischen FAEMA E61 deren Schwester auch bei Beans Tag für Tag die feinsten Espressi in die Tassen zaubert
„Die Maschine steht für unserer Mitarbeiter zur Verfügung“ erklärt Valerio uns mit einem zufriedenen Lächeln, während der Espresso in die Tasse fließt.
Wie selbstverständlich ist jeder Teil der Diemme Familie geübt im Umgang mit der Siebträgermaschine – vom Empfang bis zum Geschäftsführer: hier lebt man Espresso.
Valerio erzählt uns, dass man vor 4 Jahren aus dem Zentrum Paduas in dieses neue Gebäude übersiedelte. Der Platz reichte einfach nicht mehr aus, die hohen Ansprüche an Qualität erforderten neue Röstanlagen und der Ausbau der hauseigenen Kaffeeakademie machte diesen Schritt ebenfalls notwendig.
So gestärkt machen wir uns auf den Weg zu ersten Station des heutigen Tages – der Rösterei!
Kaffee rösten auf höchstem Niveau
Bevor wir in das „Allerheiligste“ eintreten, müssen wir uns an einer Schleuse spezielle Mäntel überwerfen, Sauberkeit und Hygiene gehen eben über alles.
Valerio führt uns zunächst in das Rohkaffee Lager, wo er uns voller Stolz die sorgfältig ausgewählten Rohbohnensorten der verschiedenen Herkunftsländer präsentiert. Die Bohnen werden von einem Rohkaffee Spezialisten Jahr für Jahr sorgfältig ausgewählt.
Regelmäßige Besuche der Plantagen stellen den persönlichen Kontakt zu den Kaffeebauern sicher. Der Röster legt großen Wert darauf, die Menschen, welche die Bohnen anbauen, auch persönlich kennenzulernen, den Bezug zur Quelle aufrechtzuerhalten.
Jede Lieferung wird vor dem Rösten noch separat auf Ihre Qualität überprüft, eine spezielle Sortiermaschine siebt Unreinheiten aus.
So wird in jedem Schritt sichergestellt, dass wirklich nur die besten Bohnen in der Rösttrommel landen.
Mit leuchtenden Augen nimmt uns Valerio auf eine Reise durch die Anbaugebiete „seiner“ Bohnen mit, Besonderheiten von Guatemala über Brasilen bis Indien. Jede der Sorten hat eine eigene Geschichte.
Doch wirklich ins Schwärmen gerät der Italiener, wenn er uns erzählt welche Geschmacksprofile die einzelnen Sorten bieten und wie diese die Kaffees von Diemme zu etwas ganz Besonderem machen. Wir erfahren wie die besondere Säure der einen Sorte kombiniert mit dem Körper einer anderen sich zu einer Gesamtkomposition fügt und den perfekten Genuss in die Tasse zaubert.
Gli Speciali und Direct Trade
Ganz besonders stolz ist er auf die Bohnen, welche die Grundlage für die „Gli Speciali“ Linie sind. Seltene Sorten deren Qualität und Geschmack sich in der limitierten Single Origin „Kollektion“ wiederfinden und nur in geringen Mengen verfügbar sind.
Wir sind überrascht zu erfahren, dass diese Kaffees direkt von den Bauern, ohne Zwischenhändler, bezogen werden. „Direct Trade“ war für uns bis jetzt immer ein Attribut welches mit Microröstern in Verbindung gebracht wurde, da es sehr aufwendig ist jede Plantage einzeln zu besuchen und dort den direkten Kontakt aufzubauen und zu pflegen.
Schonende Trommelröstung höchster Qualität
Geröstet wird in zwei Trommelröstern, einmal für die sortenreinen Spezialitäten, einmal für die Espresso Blends. Die schonende Langzeitröstung bringt den Geschmack der Bohnen perfekt zur Geltung.
Der Duft des frisch gerösteten Kaffees steigt uns in die Nase, wir haben Glück und lernen einen der Röstmeister kennen der gerade dabei ist einen der Espresso Blends zu rösten.
Dieser erzählt uns, dass das oberste Ziel von immer die kompromisslose Qualität der Kaffees ist.
Auch wenn in den letzten Jahren gewachsen ist, geht Qualität immer vor Quantität. Daher ist auch nicht in Supermärkten, sondern nur an der Bar oder bei Spezialisten erhältlich.
Schweren Herzens reißen wir uns los und vorbei an den Packstationen geht es nun weiter nach draußen.
Padua und der Wettstreit der Kaffeehäuser: eine "Tour de Caffè"
Wir fahren in das elegante historische Zentrum Paduas, wo mehrere Caffès betreibt. Valerio erzählt wie wichtig es sei, nicht nur den besten Kaffee zu rösten, sondern auch ganz nahe an jenen zu sein, die Tag für Tag ihren Espresso genießen.
„Die Meinungen und Erfahrungen der Kaffeeliebhaber sind für uns unglaublich wichtig“, erklärt Valerio während wir die „Box“ besuchen – ein modernes, stylishes Kaffee-Restaurant.
Hier wird neben dem Espresso die italienische Küche neu interpretiert.
Jedenfalls ein Tip, besonders Abends, wenn man auf der Suche nach einer Kombination aus hippem Style und italienischem Flair ist.
Ein paar Schritte weiter wird gerade ein weiteres Caffè umgebaut: „Wir wollen auch einen Ort für die neuen und wiederentdeckten Zubereitungsarten wie Filter, Chemex und andere schaffen. Leider können wir uns diese Bar noch nicht ansehen, sie wird gerade umgebaut“.
Mit der „Gli Speciali“ Linie trägt auch anderen Zubereitungsarten Rechnung – gerade die sortenreinen Spezialitäten können perfekt für die unterschiedlichen Kaffeezubereitungsmöglichkeiten geröstet werden.
Dieses neue Caffè soll zu einem Ort werden, an dem Kaffeegeniesser auch diese „andere“ Welt kennenlernen können. „Aber einfach ist es nicht, wir Italiener lieben eben unseren Espresso!“, lacht Valerio und wir können nur zustimmen.
So sehr wir Kaffee in jeder Form lieben, so schlägt unser Herz eben doch am Lautesten für die italienische Zubereitungsart.
Vorbei an einem italienischen Markt geht es zur Gran Bar Caffè Diemme – eine typische kleine Espresso Bar, so wie sie sich jeder Liebhaber Italiens wünscht!
In der Mitte thront die Espressomaschine, das Ambiente ist warm und gemütlich, wir fühlen uns sofort Zuhause!
Ganz hinten hat man die Möglichkeit sich seinen persönlichen Kaffee auch für Zuhause mitzunehmen, je nach Zubereitungsart.
Die letzte Station der Kaffeetour durch Padua ist das älteste Kaffeehaus Paduas das „Caffè Pedrocchi“ mitten im Zentrum und in Universitätsnähe gelegen.
„Zwischen uns und Venedig gibt es den ewigen Wettstreit, wer das traditionellere Caffè betreibt. Natürlich macht es uns stolz, dass in dem ältesten Caffè Paduas unserer Espresso serviert wird“, gemeint ist das berühmte Caffè Florian, welches 1720 in Venedig eröffnete. Pedrocchi eröffnete 1772 in Padua und übersiedelte 1832 in das bis jetzt erhaltene klassizistische Gebäude.
Das Pedrocchi erinnert schon fast an ein Wiener Kaffeehaus, sehenswerte, hohe Räume laden zum Staunen und Verweilen ein und gilt als eine der Sehenswürdigkeiten Paduas. Wir beenden unseren Rundgang beeindruckt von dem Gefühl wie sehr Padua und Caffè Diemme eine Einheit bilden.
Die Spezialisten der „Scuola Drink Different“
Ein ganz besonderes Highlight erwartet uns zum Abschluss: die „Scuola Drink Different“.
Die „Scuola“ ist die hauseigene Kaffeeakademie – hier werden Kunden, Partner und natürlich die eigenen Mitarbeiter rund um das Thema Kaffee zu Experten ausgebildet, neue Spezialitätenkaffees probegeröstet und in allen denkbaren Varianten zubereitet und verkostet.
Valerio erzählt uns „Bei mir zuhause steht eine Chemex, V60, FrenchPress und natürlich die klassische Bialetti – eigentlich meine Lieblingsart zuhause Kaffee zu machen – typisch Italiener eben.“
Es sei für Caffè Diemme selbstverständlich, dass alle Mitarbeiter auch Experten für Kaffee und neue Zubereitungsarten sind – eigentlich eine einfache Übung, da Ihnen allen die Liebe zum Kaffee, die Neugier und Leidenschaft gemeinsam ist.
In der Scuola stehen neben verschiedensten Espressomaschinen auch ein eigener Bereich mit einem Proberöster zur Verfügung.
Hier werden neben neuen Mischungen auch die Spezialitäten aus der „Gli Speciali“ Linie probegeröstet und mit den verschiedenen Zubereitungsarten verkostet.
Wir haben wieder Glück: gerade wird eine ganz besondere Spezialität verkostet – ein seltener „Cup of Excellence“ – die Auszeichnung erhalten nur Kaffees allerhöchster Qualität.
Kaffeeverrückte unter sich
Wir sind sofort Teil der „Familie“, fachsimpeln über Bohnen, Geschmäcker, Zubereitungsarten.
Einer der Baristi bereitet uns den Cup of Excellence als Variante im V60 Filter zu, ein anderer brüht in der Zwischenzeit die Espressi die wir zum Vergleich verkosten und der nächste zeichnet Latte Art in seinen Cappuccino.
Es ist nicht einfach zu beschreiben wie sehr die Liebe zum Kaffee sofort verbindet, wie freundlich, begeistert und leidenschaftlich man sofort aufgenommen wird.
Der Abschied
Umso schwerer fällt uns nun der Abschied.
Einen ganzen Tag waren wir Teil von etwas Besonderem.
Von Geschichte, Tradition, Leidenschaft, italienischer Gastfreundschaft und der Liebe zum Kaffee.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Valerio und allen anderen von bedanken – für ein wirklich außergewöhnliches Erlebnis und wir freuen uns auf ein Wiedersehen!
Ciao!
Neugierig geworden?